Schlossruine Nebra

Schlossruine

Im 13. Jahrhundert entschlossen sich die Altvorderen von „Neberi“, die einstige Siedlung an der Unstrut, an einen günstigeren und geschützteren Ort, hoch über der Unstrut, zu verlegen. Neben den Auswirkungen der immer wiederkehrenden Hochwasser der Unstrut mögen hier hauptsächlich wirtschaftliche und militärische Beweggründe eine Rolle gespielt haben.

Die thüringischen Schenken von Vargula hatten von 1259 bis 1341 Nebra im Lehnsbesitz und nannten sich „Schenken von Nebra“. Sie ließen etwa um 1200 – 1250 eine mittelalterliche Höhenburg erbauen. Heute sind nur noch der Wohnturm und Reste der nach 1250 erbauten Kapelle mit teilweise erhaltenen Fresken sowie die Tonnengewölbe der Weinkeller erhalten.

Die Kapelle besaß einst ein schönes Kreuzrippengewölbe auf Konsolen. Teile davon haben sich bis heute erhalten. In der Altarnische findet sich eine Darstellung der Kreuzigung Christi.

1540 bezogenen Quirin und Georg I. von Nißmitz ein neues, stattliches und vornehmes Schloss, welches sie um und über die genannte Burgkapelle erbauen ließen. Teile des Schlosses, mit Tür- und Fensterbögen aus unterschiedlichen Epochen, können noch heute als ansehnliche Ruine im Schlosspark Nebras bestaunt werden.

Unweit er Ruine hat man einen wundervollen Ausblick in das Unstruttal. Flussaufwärts blickt man in Richtung der Kaiserpfalz Memleben und über die Unstrutauen zum legendären Vogelherd. Dort soll der sächsische Herzog Heinrich gerade dem Vogelfang nachgegangen sein, als ihm Abgesandte des Herrscherhauses im Jahre 919 die Nachricht von seiner Wahl zum deutschen König überbrachten.

Unterhalb der Ruine, in südlicher Richtung, liegt der städtische Weinberg. Hier werden die Sorten Souvignier Gris, Regent und Cabernet Cortis kultiviert.

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