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Großwangen und Kleinwangen

[(c): Christine Nitzschker]

Ihre Ersterwähnung erfuhren die beiden Dörfer Groß- und Kleinwangen im Hersfelder Zehntverzeichnis um 830- 860 als „Uuangun“. (Sprich: Wangun; das "W" entwickelte sich erst später aus dem "Doppel-U".)

Kleinwangen gehörte einst zu den östlichen Ortschaften des ehemaligen Gaues Friesenfeld und des Archidiakonats Kaldenborn. Die heutige Schreibweise von Wangen erscheint im Jahre 1120.

Durch eine Brücke über die Unstrut sind beide Orte miteinander verbunden. Die Kirche von Kleinwangen ist dem heiligen Johannes geweiht, ein Patrozinium, das auf ein hohes Alter hinweist. Ihr heutiger Bau stammt allerdings aus dem 17. Jh. Der Bau der Kirche in Großwangen wurde nach Plänen des Pfarrers G. H. Zinke ausgeführt, nach dessen Entwürfen auch andere Kirchen in der Umgebung gebaut wurden. Heute präsentiert sich das sehenswerte Gotteshaus nach intensiver Restauration in neuem Gewand. Großwangen zeigt im alten Dorfkern noch die ursprüngliche Anlage. Erhalten haben sich einige schöne Bauernwirtschaften mit stattlichen Tordurchfahrten und Wohnhäusern.

Ein jahrhundertealter Hohlweg führt zu einem steil aufragenden Bergsporn, auf dessen Plateau gewaltige Graben- und Wallanlagen ein Terrain von über 15 ha befestigt. Diese waren einst Teil eines Verteidigungssystems der sogenannten Altenburg, eine der größten frühgeschichtlichen Wallburgen Thüringens. Die gewaltigen Ausmaße dieser Wallburg und ihre prominente Position über der Unstrut gaben immer wieder Anlass zu Hypothesen über ihre historische Bedeutung, die beträchtlich gewesen sein muss. So wurden hier unter anderem der Sitz der Thüringerkönige vor 531 sowie der Standort der Königspfalz von König Heinrich I. und seinem Sohn Kaiser Otto I. vermutet. Zwei weitere Wallanlagen finden sich auf dem "Haushügel" über dem Dorf Kleinwangen und dem Ronneberg.

Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes der Himmelsscheibe bei Nebra das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra eröffnet. In einer Dauerpräsentation kann man die faszinierende Geschichte der Himmelsscheibe entdecken und während einer abwechslungsreichen, multimedialen Präsentation im Planetarium eine Reise in den Sternenhimmel der Bronzezeit unternehmen.

Unweit des astronomischen Aussichtsturms auf dem Mittelberg, befinden sich zwei weitere Kleinode. Das „Prinz-Adalbert-Häuschen“ inmitten eines alten Rotbuchenbestandes, welches sich Prinz Adalbert von Preußen als bescheidene Jagdunterkunft vor über 200 Jahren erbauen ließ. Wenn auch der Zugang in das „Prinzenhäuschen“ nicht möglich ist, laden verschiedene Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein.

Ganz idyllisch im Wangener Grund gelegen, befindet sich der Hirtentisch. Hier machten in früheren Jahren die Hirten im Schutz der Bäume Rast und tränkten ihr Vieh mit dem Wasser, welches vom Ochsenstall ins Tal lief. Idylle pur verbreitet der Waldsee mit seinem Seerosenbestand nahe dem Prinzenhäuschen.

Am 1. Juli 2009 wurde Wangen nach Nebra eingemeindet.

 

Allgemeine Angaben Wangen:

Geo-Koordinaten: Breite 51.27222°N, Länge 11.54377°E
Höhe: 118,2 m ü. NHN
Fläche: 6,36 km²
Einwohner Großwangen: 188 (31.12.2023)
Einwohner  Kleinwangen: 238 (31.12.2023)
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 01.07.2009