Lange Trockenperioden in den vergangenen Jahren haben den Wald stark geschädigt. Warnschilder der Forstverwaltung weisen darauf hin, den Wald nicht zu betreten. Es geht eine Gefahr von herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen aus. Deshalb ist das Betreten des Waldes immer der individuellen Risikoeinschätzung des Einzelnen überlassen.
Das Trias-Tor bezeichnet den engen Durchbruch der Unstrut aus dem Harzvorland in das Triasland. Der Fluss hat sich hier auf seinem Weg zur Saale tief und eng in den Buntsandstein (Trias= Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) geschnitten. Den thematischen Reichtum dieser zerklüfteten, vielseitigen Landschaft verbindet der 32 km lange Rundweg, alternativ in zwei separate Runden teilbar. Beiderseits der Unstrut, zwischen Wendelstein, Memleben, Wangen und Nebra, erklären zehn Tafeln die Besonderheiten am Trias-Tor.
Wanderwege online - Saale-Unstrut-Tourismus
WEGECHARAKTERISTIK
Fordernde, vielseitige Tagestour geprägt durch stete Landschaftswechsel, beeindruckende Fernsichten und einen großen Themenreichtum, außerorts meist gut wanderbare Waldwege oder Pfade
- Länge gesamt: 32 km
- Steigung insgesamt: 474 Höhenmeter
- Ostschleife (Nebra-Wangen): 11 km, 250 Höhenmeter
- Westschleife (Memleben-Wendelstein-Wangen): 22 km, 390 Höhenmeter
SCHWIERIGKEITSGRAD
mittel, Vorsicht: Absturzgefahr an Abbruchkanten; festes Schuhwerk wird empfohlen
SEHENSWERTES
- Nebra: Schloss und Ruine Nebra, Heimathaus und Courths-Mahler-Archiv, Trias-Ausstellung
- Kleinwangen: Arche Nebra, Aussichtsturm Mittelberg
- Memleben: Kloster und Kaiserpfalz, Tierpark
- Wendelstein: Schloss
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Mit der Bugenlandbahn Richtung Wangen von Naumburg (Saale) stündlich bis nach Nebra oder Wangen.
PARKEN
Parkplätze stehen in Nebra an der Breiten Straße und in Kleinwangen an der Arche Nebra kostenfrei zur Verfügung.
MARKIERUNG
Der Rundwanderweg ist gekennzeichnet durch ein bordeaux-farbenes Logo "Trias-Tor", Pfeil und Wanderer auf weißem quer-rechteckigem Grund.
WEGBESCHREIBUNG
1. Etappe: Kloster und Kaiserpfalz Memleben – Orlas – Großwangen (8km)
Vom Parkplatz des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben geht es nach Osten, in das Tal zwischen Eich- und Schadenberg. Hier führen der Feengrotten-Kyffhäuser- (F-K-W) und der Archäologisch Historische Wanderweg Memleben ins Kuhtal. Der Geopfad verläuft gerade weiter bergan zum Orlas auf einem alten Weg gesäumt von eingewachsenen Alleebäumen und vielen Hohlwegen. An der Wegspinne (Wasserstelle) auf der Hochfläche trifft man wieder auf den F-K-W. Entlang der Waldkante nach Süden Richtung Wippach befindet man sich auf dem Orlas mit einem weiten Blick über das Unstruttal mit Kyffhäuser und Harzvorland, bei guter Sicht gar auf Harz und Brocken. In Abschnitten ist der Weg noch mit Gipssteinen ausgebaut, was auf zwei Kalisalzschächte zurückgeht, die hier etwa 1900-1925 in Betrieb waren. Erhalten ist davon lediglich ein Haldenrest im Wald. Einen Abzweig vor dem Abstieg des F-K-W nach Wippach, geht es über die Hochfläche des Bockberges an Ausgleichspflanzungen der ICE-Trasse entlang (im Hintergrund sichtbar, wie die Schichtstufen des Triaslandes), hinab zum Glockenborn ins Schwalbestal vor Wippach. Westlich des Dorfes führt der Geopfad über den alten Dorfweg, unterhalb des Erbberges vorbei, nach Großwangen. Vor den ersten Häusern, gegenüber dem Friedhof, auf der anderen Hangseite, führen tief eingeschnittene Hohlwege auf den schmalen Bergsporn zur Altenburgschanze. Deren Nordflanke fällt steil zur Unstrut ab, verstärkt durch ein hangparalleles Steinbruchrevier/Geotop. An der Memlebener Straße links bis zum Kriegerdenkmal Großwangen besteht hier die Möglichkeit, nach Kleinwangen auf die andere Unstrutseite zu wechseln und den Rundweg zu gliedern.
2. Etappe: Großwangen – Schacht Wangen – Schloss Nebra (4 km)
Vom Kriegerdenkmal Großwangen bis zum Ende des Fußweges am östlichen Ortsausgang, führt der Geopfad rechts hinauf zum Schacht Wangen. Der Ortsteil ist hervorgegangen aus Anlagen um einen Kalischacht, der bis 1990 aktiv und Untertage mit dem Schacht Roßleben verbunden war. Oberhalb der erhaltenen Schachtgebäude zweigt der Geopfad vor dem Trafo-Häuschen links ab. Hinunter ins Schwalbestal, trifft man wieder auf den F-K-W. Auf der anderen Bachseite, kommt man hinter den Kleingärten bis knapp vor die Landstraße nach Nebra (L 212). Zuvor folgt man, parallel der Straße, dem mit hohen Hecken gesäumten Pfad nördlich hinauf zur Hangflanke, dem Einstieg in das Nebraer Steinbruchrevier. Kontinuierlich ansteigend werden die ersten Abraumhalden sichtbar. Auf einem kleinen Rondell (alte Sitzgruppe) teilt sich der Geopfad in zwei Trassen. Die untere führt direkt durch die Abbaue und an die Felswände heran. Eine selten nahe Möglichkeit, die Geologie und Bergtechnik nachzu-vollziehen (Geotop). Die Obere Trasse widmet sich der phantastischen Aussicht der Breiten Platte. Mit erreichen der Hochfläche zweigt der F-K-W nach Osten ab. Der Geopfad führt parallel versetzt zur Hangkante durch ein dichtes Schlehengebüsch. Man genießt weite Aussichten über das Tal mit der Arche Nebra, dem gegenüberliegenden Abbau am Bock, dem Unstrutbogen zwischen Vogelherd, Nebraer Altenburg und der Vitzenburg, dahinter das Triasland mit Schmoner Talung und Querfurter Platte. Untere und Obere Trasse treffen unterhalb der ersten Häuser, kurz vor der Schlossmauer (Berggasse, Weinberg,Treppenabgang) wieder zusammen. Entlang dieser nach links gelangt man durch eine kleine Pforte in den Schlosspark, zur Aussicht vor der Ruine und zum Neorenaissancebau des Schlosshotels Nebra.
3. Etappe: Schloss Nebra – Altstadt – Altenburg Nebra (1,5 km)
Diese kurze, innerstädtische Etappe zeigt die vielfältige Verwendung in der Sandsteinstadt. Vom Parkplatz am Schloss geht es vorbei am Heimathaus zum Portal der Kirche. Wer mehr wissen will zum Sandstein, der Entstehung oder dessen Abbau, dem sei die Trias-Ausstellung (Kirchenrückseite) empfohlen. Über die Pfarrgasse, Breite Straße in den Wasserweg gelangt man, vorbei an ehemaligen Stadttoren (Tafeln), durch Teile des historischen Stadtkerns. Ziel ist die Altenburg (über Poststraße), ein nach Westen steil abfallender Felssporn, dessen Überblick bietende Lage im Unstrutbogen schon in der Altsteinzeit genutzt wurde. Teils natürlich steht der Buntsandstein in dem verwachsenen, parkähnlichen Hang an vielen Stellen an. Um 1900 zum Wandeln und Flanieren genutzt, gab es hier viele Pfade und einen Pavillon. Am nördlichen Ende steigt man zum Unstrutradweg hinab und in einer Kehrtwende zwischen diesem und unterhalb der Felsen wieder nach Süden, stadtwärts zurück. Am Naturparkhaus trifft man erneut auf den Radweg und gelangt zum Parkplatz am Bootsanleger. Am unteren Ende des Wasserweges, abwärts nach links in die Bahnhofstraße, kann man alternativ abkürzen.
4. Etappe: Altenburg Nebra – Bock – Kleinwangen (5 km)
Dem Verlauf des Unstrutradweges folgend, überquert der Geopfad die Unstrutbrücke mit den beiden Sandsteinlöwen und die Bahngleise. Vor dem Bahngelände in Richtung Kleinwangen steigt man zwischen den Einfamilienhäusern (Am Bahnhof ) in den Hang ein und gelangt nach links durch alte, bewaldete Abbaue in einen Steinbruch über den Kleingärten. Zwischen Finnhütte und Wassertank tritt man an die Feldkante, mit einem weiten Blick über den Herrscherberg und Vogelherd, bis nach Zingst und der Schlossanlage Vitzenburg. Hangaufwärts folgt man dem alten Kutschweg ein Stück, um diesen rasch nach links oben zu verlassen. Parallel verläuft hier der Wanderweg Stedten – Nebra (W-S-N). Steil geht es zur Hochfläche hinauf – dem Bock. Vorbei an einer Freifläche, mit einem aufgelassenen Abbau der jüngsten Vergangenheit, trifft man an ein Wegkreuz, von wo man, den Wald zur Linken, Richtung Westen geht. Am Nadelwald biegt der W-S-N nach Norden ab (Sitzgruppe, Grenzstein). Der Geopfad führt nach links, abwärts in den Wald. Von drei Verläufen den mittleren wählend, erreicht man die Südhänge oberhalb von Kleinwangen. Vom Friedhof an der Linde rechts bis zu Kirche erreicht man unterhalb des Kriegerdenkmals den Bahnhof Kleinwangen. Alternativ kann man den Geopfad hier über die Unstrutbrücke nach Großwangen verkürzen. An der Sitzgruppe rechts vorbei kommt man links unterhalb an einen Spielplatz, Parkplatz, zum Busparkplatz und offizielle Parkmöglichkeit unterhalb der Arche Nebra.
5. Etappe: Kleinwangen – via Wangener Grund (9,5 km) / via Arche Nebra, Fundort Himmelsscheibe (9 km) – Wendelstein
Vom Parkplatz an der alten Schachtverwaltung, unterhalb der Arche Nebra, führt der Geopfad nördlich in den Wangener Grund. Am Hirtentisch trifft auch der W-S-N auf den Forstweg. Weiter schlängelt sich die Route auf die bewaldete Hochfläche (Langes Gestell). Am Abzweig Lodentrift kann man wählen. Alternativ geht es zurück über den Mittelberg, zum Fundort der Himmelscheibe, dem Waldlehrpfad und der Wallanlage über dem Burgtal, hin zum Erlebniszentrum Arche Nebra. Der Rundwanderweg Geopfad Trias-Tor führt rechts weiter über das Lange Gestell nach Westen bis oberhalb der Halde des ehemaligen Kalischachtes Roßleben. Hier stößt man erneut auf den F-K-W. Nach Süden hinunter geht es nach Wendelstein. Nah am Fuß der Halde entlang, über die stillgelegteTrasse der Unstrutbahn, hat man einen weiten Blick über die Bottendorfer Alm ins südöstliche Harzvorland und den Kyffhäuser. In Wendelstein angelangt, biegt der Geopfad an der ersten Kasematte der Burgbefestigung nach links in die Körnerstraße ab, bis vor den Schlosszugang mit Parkplatz. Wahlweise kann man auch direkt über die Arche Nebra und den Mittelberg nach Wendelstein gelangen oder über den Wangener Grund zurückkehren.
6. Etappe: Wendelstein – Kloster und Kaiserpfalz Memleben (3 km)
Vom Parkplatz am Schlosszugang geht es nach Osten. Verwachsen führt bald ein Pfad hinab zum ehemaligen Mühlengelände, am Unstrutwehr Wendelstein (Runde). Weiter gerade aus der Straße folgend, oberhalb einer großen Streuobstwiese bis zu deren Ende (großes Speicherhaus), verlässt man die Straße, rechts hinab zwischen Feld und Kirschplantage in die Unstrutaue. Dort trifft man auf einen alten Weg, der östlich nach Memleben führt, teils von alten Kopfweiden gesäumt (F-K-W). Weiter entlang des bewachsenen Hanges kommt man über eine Wiese an einen Hochwasserschutzdamm und auf diesem entlang bis zur hölzernen Heubrücke. Man wechselt die Unstrutseite und gelangt an die Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Klosters Memleben. Gleich hinter der Brücke geht es zwischen Fluss und Scheune nach links, bis die Gebäude rechts zurücktreten und man nach oben entlang der Kirchenruine an die Dorfstraße Memleben gelangt (L 212).