Ein interessantes Kleinod der Stadt Nebra befindet sich unmittelbar an der Breiten Straße, auf der sogenannte Pfütze. Ein barbusiges, junges Buttenweib träumt, gebückt über einen Wassereimer, vor sich hin. Dabei wird sie von zwei Gänsen aufmerksam beobachtet. Der geschichtliche Hintergrund für diese anmutige Szene ist folgender:
Bevor eine Wasserleitung vom Wasserweg bis zum Markt die Wasserversorgung der Bewohner Nebras sicherte, musste das Wasser aus einem Brunnen vor dem Wassertor geholt werden. Jeden Tag trugen die Frauen das kostbare Nass in Butten und Eimern den steilen Wasserweg hinauf. Oben angelangt, gönnten sie sich eine Ruhepause, setzten ihre Butten und Eimer ab und begannen, sich den neuesten Klatsch und Tratsch zu erzählen. Dabei wurde immer ein wenig Wasser verschüttet und es entstand der Name die "Pfütze" für besagten Platz. Lange Zeit war die "Pfütze" Dreh- und Angelpunkt des Ortes. Die Buttenfrau jedoch, war zu einem Symbol für die Stadt geworden.
Umgesetzt hat diese schöne Geschichte im Jahr 1998 der Bildhauer Christoph Weihe aus Halle. Er studierte von 1974 - 1980 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Gerhard Lichtenfeld und Bernd Göbel. Den Erstentwurf des Brunnens aus Gips erhielt das Heimathaus Nebra von ihm am 24.05.2023 als Schenkung und kann dort in Bälde besichtigt werden.